Starterkit ›Querschnittlähmung‹

MACHEN SIE SICH ZUM EXPERTEN / ZUR EXPERTIN IN EIGENER SACHE

Diagnose Querschnittlähmung

Im Zuge ihrer stationären Rehabilitation erwerben die Frischverletzten bereits in dieser Phase Grundfertigkeiten der Rollstuhlmobilität und lernen das Sport- und Mobilitätsangebot des Deutschen Rollstuhl-Sportverbands (DRS) kennen. Nach der Entlassung aus der Klinik in ihren Alltag stehen viele Patient*innen erneut vor großen Herausforderungen– oft bleiben Ängste, Unsicherheiten und viele Fragen. Hier setzt das Projekt ›richtig mobil‹ an. Ein alltagstauglicher Rucksack voller Informationen, der den Patient*innen bei ihrer Entlassung aus der Klinik überreicht wird, soll helfen, den Übergang in den neuen Lebensabschnitt zu erleichtern und einen selbstbestimmten Weg einzuschlagen.

Hauptbestandteil ist die Broschüre ›Starterkit Querschnittlähmung‹, die Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, wie der veränderte Lebensalltag bewältigt werden kann. Sport- und Mobilität mit Rollstuhl als Voraussetzung zur Teilhabe nehmen dabei einen sehr hohen Stellenwert ein. Inhalte dazu sind unter dem Motto ›Fit im Rolli‹ zusammengefasst. Weitere Themen, wie z. B. medizinische Aspekte, berufliche Neuorientierung sowie Fragen zum barrierefreien Wohnen und Leben werden im Bereich ›Rad und Tat‹ erläutert.

Die eigene Mobilität sowie das Selbstvertrauen durch Aktivität und Bewegung zu stärken, ist der Schwerpunkt von ›richtig mobil‹: »Wir wollen informieren und auch motivieren«, fasst Projektleiter Peter Richarz die Ziele zusammen. »Wir wollen Mut machen und aufzeigen, was alles möglich ist.« Bewegung und Sport sowie die Anbindung an eine Sportgruppe sind für diese Übergangsphase ein effektiver Katalysator. Durch das Projekt wird der Weg geebnet, Expertin bzw. Experte in eigener Sache zu werden.

Zusammenfassend ist das Starterkit eine Rückendeckung für den neuen Alltag und ein idealer Weg zu einem regelmäßigen Sportangebot in der häuslichen Umgebung.

Mit Unterstützung der Projektpartner MEYRA, Teleflex, ReWalk und Veigel ist das Starterkit inhaltlich überarbeitet und digital erweitert worden. Auf diesem Infoportal zum Projekt werden alle Inhalte übersichtlich präsentiert und laufend aktualisiert.

Unsere Projektpartner

Das Projekt wird ermöglicht durch Kooperationspartner und deren Unterstützung. Herzlichen Dank dafür.

Arzt mit Röntgenbild der Wirbelsäule
richtig mobil – Rad und Tat

Querschnittlähmung – Was ist das?

Eine Querschnittlähmung ist die Folge einer erkrankungs- oder verletzungsbedingten Schädigung des Rückenmarkes und führt in Abhängigkeit von Läsionshöhe und Lähmungsausmaß zu charakteristischen Funktionseinbußen. Zur Erstbehandlung gehört jeder Querschnittgelähmte in ein Spezialzentrum, das sich in der Behandlung der typischen Verletzungs- oder Erkrankungsfolgen auskennt. Nur eine spezialisierte Behandlung im Team der Gesundheitsfachberufe gibt die Garantie auf ein möglichst gutes Behandlungsergebnis.

Über Ursachen, Folgen, die umfassende Behandlung und die lebenslange Nachsorge informiert die Starter-Kit-Broschüre ebenso wie über die Herausforderung die Querschnittlähmung anzunehmen. Weitere Themen:

Rollstuhlfahrer*innen trainieren ihre Fertigkeiten auf einem Rollstuhlparcours
richtig mobil – Fit im Rolli

Mit sportlicher Aktivität die eigene Mobilität fördern

Mobilität als fundamentale Voraussetzung für Inklusion ist das Leitmotiv für den DRS. Ein optimal angepasster Rollstuhl, die notwendige kompetente Einweisung zur Nutzung und das Trainieren der wichtigsten Geschicklichkeitstechniken für den Alltag sind für den größten Teil der Rollstuhlnutzer*innen immer noch keine Selbstverständlichkeit. Kompetenz mit Rollstuhl ist aber eine wesentliche Bedingung für eine stabile Motivation für Aktivität, Bewegung und Sport.

Urheber dieser Ideen und Ziele war Sir Ludwig Guttmann. Denn er entwickelte in den 1940-ziger Jahren bereits eine umfassenden Behandlungsmethode und reformierte damals die stationäre Behandlung Querschnittgelähmter Menschen. Neben gezielten Verfahren zur Vermeidung der gefürchteten Sekundärschäden spielte für ihn die funktionelle und psychische Mobilisierung der Schwerbehinderten eine große Rolle. Der Sport übernahm hier die integrale Funktion für alle therapeutischen Maßnahmen.

Mit der Einführung dieser Behandlungsmethoden in Deutschland setzte auch hier die Entwicklung des Rollstuhlsports ein. Im Jahr 2022 feierte der DRS sein 45-jähriges Bestehen.

Fit im Rollstuhl – fit fürs Leben

Fit im Rolli wird man durch Körpereinsatz, einen optimal angepassten Rollstuhl und das Mobilitätstraining mit dem Rollstuhl. Das Üben fördert ein sicheres und selbstbewusstes Bewegen im Alltag. Hat man das erreicht und eine dem eigenen Körper entsprechende Kondition, lässt sich das eigene Leben viel aktiver gestalten. Auch im Job oder in der Freizeit ist man dadurch einfach näher dran – an anderen Rollifahrern und an Nichtbehinderten. Auch ist damit eine gute Basis geschaffen, um Rollstuhlsport auszuüben. Sport vermittelt die eigene Leistungsfähigkeit und neue Lebensfreude. Sport in der Gemeinschaft macht Spaß und durch den integrativen Charakter vieler Sportangebote wird auch der Kontakt zu Nichtbehinderten gefördert.

Wie fit bin ich überhaupt?

Mit den unterschiedlichen Mobilitätsbögen in der Broschüre können Sie einen FitnessCheck machen in Sachen Rollstuhlbeherrschung. Versuchen Sie Ihre Fähigkeiten kritisch einzuschätzen. Wie es funktioniert lesen Sie in der PDF ›richtig mobil FitnessCheck.

Machen Sie den nächsten Schritt

Möchten Sie Ihre Rollstuhlskills verbessern oder sich anderweitig sportlich betätigen, laden wir Sie zur Teilnahme an einem Rollstuhl- und Mobilitätstrainingskurs ein oder gleich zum Reinschnuppern in eine der vielen Rollstuhlsportangebote des DRS. Der Broschürenteil ›Fit im Rolli‹ stellt die 30 Sportarten des DRS ausführlich vor und zeigt beispielhafte Übungen im und mit dem Rollstuhl. Weitere Informationen finden Sie auf www.rollstuhlsport.de.

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